Ein Blick hinter die Kulissen –  Premiere von »Der nackte Wahnsinn«

Ein Blick hinter die Kulissen –  Premiere von »Der nackte Wahnsinn«

Unsere Redakteurin durfte am Sonntag, dem 24. September 2023, die Premiere von »Der nackte Wahnsinn« im Antoniushaus besuchen. Ein Bericht über einen Abend voller Lacher, Sardinen und Einblicke hinter den Vorhang.

von Laura Kappes

Zum Start der neuen Spielzeit begrüßt das Theater Regensburg uns mit einer Kult-Komödie in der Inszenierung von Robert Teufel. »Der nackte Wahnsinn« von Michael Frayn wird schon seit den 1980er Jahren aufgeführt und vom Theaterpublikum gefeiert. Das ist kein Wunder, denn in dem Stück sind mehrere Ebenen kunstvoll verwoben und der Spannungsbogen bricht nie ab. Wir bekommen es in der deutschen Übersetzung von Ursula Lyn zu hören – und zu hören gibt es dabei sehr viel, vor allem Lacher vom Publikum.

Hinter den Kulissen

Wer sich schon einmal gefragt hat, was hinter der Bühne abläuft und wie es wohl ist, ein Stück immer wieder zu spielen, ist in dieser Komödie genau richtig. Auf überzeichnete und humorvolle Weise werden hier die Dramen der Theaterszene auf den Arm genommen. Wir begleiten in drei Akten ein Schauspiel-Ensemble von der Generalprobe über eine Aufführung auf Tournee bis zur letzten Vorstellung. Dabei sehen wir ihr geprobtes Stück in drei unterschiedlichen Fassungen: Vor der ersten Vorstellung, wo der Regisseur (Joscha Eißen als Jochen Stahl) immer wieder unterbrechen muss und die Schauspieler:innen immernoch Texthänger haben. Während der Tournee, auf der sich einige Verstrickungen zwischen den Schauspieler:innen zeigen und die ersten beinahe aussteigen wollen. Und schließlich bei der letzten Vorstellung, wo nur noch bruchstückhaft zu erkennen ist, wie das Stück zu Beginn inszeniert war. Im Laufe der Aufführung verwandeln sich das grandiose und farbenfrohe Bühnenbild und die Kostüme (Kristopher Kempf) von glamourös zu abgenutzt und spiegeln so den emotionalen Zustand der Schauspieler:innen wieder, die immer mehr verzweifeln.

»Und wenn die Welt in Stücken liegt, geht nichts über einen schönen großen Teller Sardinen.«

Gérard Voss (Gerhard Hermann)

Katharina Solzbacher, Thomas Mehlhorn, Franziska Sörensen, Gerhard Hermann © Marie Liebig

Glanzvolle Leistung des Theaters und Schauspiel-Ensembles

Die Premiere des Stückes war ein voller Erfolg. Das beinahe bis auf den letzten Platz besetzte Antoniushaus durfte am Samstag Zeuge einer Hommage an die Theaterwalt werden. Die großartige Leistung der Schauspieler:innen, die zwischen mehreren Rollen hin- und herwechselten, ließ das Stück nie langweilig werden. Während in der gespielten Komödie Einsätze verpasst wurden und Unfälle passierten, schien im Spiel des Regensburger Ensembles alles wie am Schnürchen zu laufen. Das Publikum war in guter Stimmung und es wurde viel gelacht und interagiert. Die schier endlose Zahl an Insidern schien nicht enden zu wollen, was das Stück besonders im zweiten und dritten Akt nach der Pause sehr kurzweilig machte. Auf der Website des Theaters wird die Komödie als »Liebeserklärung an Theater und Publikum« beschrieben. Dieser Beschreibung können wir uns nur anschließen und empfehlen das Stück allen Theater-Fans sowie Neulingen. Für Studierende gibt es reduzierte Karten. Das Programm ist auf der Website des Theater Regensburg zu sehen.

Beitragsbild: Thomas Mehlhorn, Katharina Solzbacher, Guido Wachter, Sophie Juliana Pollack, Natascha Weigang, Franziska Sörensen © Marie Liebig                                

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