Am Dienstag im Studikino | Die guten Bösen

Am Dienstag im Studikino | Die guten Bösen

Comic-Verfilmungen über Superhelden stehen zur Zeit hoch im Kurs, doch bei »Suicide Squad« geht es um jemand anderen: Die Bösen.

FilmrezensionKann man Feuer mit Feuer bekämpfen? Das »Suicide Squad«, das auf dem gleichnamigen Antihelden-Team der DC Comics basiert, besteht aus den übelsten Gestalten, die man sich nur vorstellen kann: Den Auftragskiller Deadshot (Will Smith), den kanibalischen Killer Croc, die Hexe Enchantress (Cara Delevigne), den Feuermenschen El Diablo und vielen weiteren Gaunern und Psychopathen wie auch Harley Quinn (Margot Robbie), der Geliebten des berüchtigten Jokers (Jared Leto). Dieses Himmelfahrtskommando soll von der Regierung bei lebensgefährlichen, schmutzigen Missionen eingesetzt werden – im Austausch gegen Straffreiheit. Zudem sind ihnen Sprengsätze implantiert, um sie bei Ungehorsam auszulöschen. Schon bald erhält das »Suicide Squad« seinen ersten Auftrag gegen einen unerwarteten und übermächtigen Gegner.

Der bildgewaltige, mit vielen Special Effects gespickte Action Film überzeugt vor allem durch spannende Kampfszenen und schlagfertige Sprüche. Untermalt wird das Ganze durch eine vielfältige, mitreißende Filmmusik. Ebenso wie die Zusammenstellung des Suicide Squads sind deren Musikgenres bunt gemixt. Der Soundtrack erhält sowohl altbekannte Klassiker wie »Bohemian Rapsody« und »Sympathy for the devil« als auch extra für den Film geschriebene Songs mit Hitpotential. Jedes einzelne dieser Lieder passt dabei jedoch perfekt zur jeweiligen Situation im Film. Auch bei den Kostümen und vor allem dem Make-up der Darsteller wurde auf kleinste Details geachtet, so kann man in den vielen Tatoos von Joker und Harley Quinn versteckte Botschaften erkennen.

Sind diese Bösewichte wirklich so schlecht oder haben sie nicht doch eigentlich ein gutes Herz?

Allerdings geht es in dem Film nicht nur um stumpfes Rumgeballere: In vielen Rückblenden erfährt der Zuschauer mehr darüber, warum die Figuren so diabolisch geworden sind und welchen Weg sie in Zukunft gehen möchten. In anderen Comicverfilmungen konzentriert man sich stets auf die Helden, die Motive der Schurken werden meist nur oberflächlich beleuchtet. Aufgrund der Fülle der Charaktere gelingt das bei »Suicide Squad« zugegeben nicht bei jeder Figur, aber besonders die Wandlung der Harleen Quinzel zur durchgedrehten Harley Quinn und Geliebten des Jokers liefert viel Diskussionsstoff. Sind diese Bösewichte wirklich so schlecht oder haben sie nicht doch eigentlich ein gutes Herz?

Hin und wieder ist die Handlung – wie typisch für einen Actionfilm – sehr überzogen und teilweise auch unlogisch. Nichts desto trotz ist der Film auch für Nichtleser der DC Comics gut verständlich und somit ein lustiger, gut gemachter Unterhaltungsfilm, der gleichzeitig auch ein wenig zum Nachdenken anregt und Lust auf weitere Teile macht.

Das Studikino zeigt »Suicide Squad« am Dienstag, 10. Januar 2017, ab 20 Uhr im Hörsaal H16 (Wirtschaftsgebäude)

Grafik: Anna Jopp

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