Kuriose Wesen im Leeren Beutel – »Position R12« mit Johannes Steubl

Kuriose Wesen im Leeren Beutel – »Position R12« mit Johannes Steubl

Bemitleidenswert, ungemütlich, merkwürdig – das sind nur einige der Adjektive, die Johannes Steubl seinen Gemälden zuschreibt. Nun wurde die sehr sehenswerte Ausstellung »Position R12« in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel bis zum 11. Juni verlängert. Sie lädt zum Nachdenken und Lachen ein, weckt aber auch Unbehagen.

Von Veronika Majetic

Betritt man den Ausstellungsraum des Leeren Beutels, platzt man direkt in eine Alien-Séance. Im Halbkreis angeordnet sind auf den ersten Blick sechs futuristische Avatare, die an grellen Tastaturen sitzen. Kommt man näher, sind auch die Namen lesbar: Leaker, Tweeter, Troll, etc. Es wird einem schnell klar, dass diese Kreaturen auf verschiedene Internet Identitäten anspielen. Die Arbeiten sprechen für sich. Eine Reihe, die besonders heraussticht, ist die Zusammenstellung mit dem Namen Armes Tier. Es soll »tierische Unzulänglichkeiten« als Motiv haben und verschiedenste Wesen im Leid der Menschennachahmung zeigen. Zugegeben, man muss über Gemälde wie Frosch theatralisch (im Beitragsbild) und Tier zieht Unterhose an eher schmunzeln. Das Elend dieser Wesen wird beim Gang über die Dielenbretter im Ausstellungsraum dramatisch unterstrichen. Nichtsdestotrotz stellt sich jedes Gemälde sichtbar aus einer Fülle von durchdachten Zügen zusammen und bringen auch einem ungeübten Auge Freude.

Steubl hat seinen Masterabschluss an der Universität Regensburg erlangt und ist seit 2018 am Institut für Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Seine Kunst lässt sich durch abstrakte farbige Gestalten in Acryl und Öl einerseits, und Tintenskizzen mit Inspirationen aus dem Alltag andererseits festlegen. So kann man außer Armes Tier auch Zusammenstellungen wie Dreich, Figura Serpentinata, Fickle Heroes, An der Bushalte oder Girls Girls Girls in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel bewundern.

Interessierte Besucher:innen haben noch bis zum 11. Juni Zeit, sich die Arbeiten Steubls dienstags bis sonntags, 10-16 Uhr kostenfrei anzuschauen!

Beitragsbild: Frosch theatralisch, 2020 (Fotografie: Stadt Regensburg, Christian Kaister), übernommen von https://www.johannessteubl.com/werke/

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