Christian Lindner zu Gast in Regensburg

Christian Lindner zu Gast in Regensburg

Am 4. Mai 2018 war Christian Lindner zu Gast in Regensburg und führte mit den Studierenden einen Dialog über Eine neue Generation Politik in Europa. Ein Erfahrungsbericht von Yvonne Mikschl.

Es war schon mit dunklen Vorzeichen verbunden, dass am internationalen Star Wars-Day Christian Lindner seinen Vortrag mit anschließender Diskussion an der Uni Regensburg hielt. Der Liberalen Hochschulgruppe, die zusammen mit der Thomas-Dehler-Stiftung die Veranstaltung im Rahmen der Deutschland = Bildungsland – Hörsaaltour organisiert hatte, war wohl die Popularität des Politikers und der damit verbundene Ansturm hunderter Studierender nicht ganz bewusst. Dem ist es wohl auch geschuldet, dass die Studenten und Studentinnen aufgrund von Platzmangel letztendlich zum größten Teil auf der Bühne sitzen durften – gemäß dem Motto »Politiker hautnah erleben«.

Christian Lindner sprach über eine neue Generation Politik in Europa, wobei er sich, wie er oft betonte, »nicht auf das Alter, sondern auf neue Ideen, Innovationsentwicklung und Offenheit« bezog. In einem kurzen Vortrag legte er zunächst seine drei wichtigsten Hauptargumente dar. Bezugnehmend auf die aktuelle Kreuz-Diskussion, ausgelöst durch Markus Söder, betonte der FDPler zum einen eine strikte Trennung von Staat und Kirche, zum anderen warnte er vor einem europaweiten Abdriften nach rechts, wie das in Frankreich oder den Niederlanden fast der Fall gewesen wäre. Sein Hauptaugenmerk lag allerdings auf der Ausweitung der Digitalisierung, unter anderem im Bereich der Didaktik und staatlichen Verwaltung. 

Gegen Ende seines doch eher kurzen Vortrags kam Lindner ins Gespräch mit den Anwesenden und stellte sich den Fragen zu verschiedensten Themen. Bemerkenswert ist dabei, dass sich der Politiker für jede Wortmeldung aus dem Plenum Zeit nahm und stets sachlich und gut argumentiert seinen Standpunkt vertrat. Er betonte einmal mehr die Wichtigkeit der Digitalisierung in verschiedensten Bereichen: zum Beispiel definierte er die Digitaldidaktik als eine individualisierte Anpassung des Unterrichtstempos für einzelne Schüler. Zudem solle der Ausbildungsweg ein lebenslanger Weg sein, weswegen eine Finanzierung durch BAföG auch für die ältere Generation sinnvoll wäre und gegebenenfalls eine Umschulung im Alter ermöglichen könne. Mit Witz und Charme beantwortete der FDP-Politiker, der sich als »neutraler Berichterstatter« bezeichnete, die gestellten Fragen. Auf die Frage, ob er »Kanzler könne«, antwortete er, die FDP – und damit verbunden ein Liberaler zu sein, sei eine immerwährende Mutprobe. Die Studenten stellten außerdem Fragen in Bezug auf die Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition. Lindner gab zu, dies sei »ein traumatisches Erlebnis« für ihn und hätte aufgrund der unterschiedlichen Programme von CDU/CSU, FDP und Grünen keine reelle Chance gehabt. Er stellte auch die Unterschiede in den Verhandlungen heraus: »Für die CSU war der Föderalismus in der Bildung noch wichtiger als die Obergrenze.«

Am Ende der Veranstaltung nahm sich Lindner die Zeit, noch Fotos mit den Studenten zu machen – ein Angebot, das großzügig genutzt wurde –, und eine großartiger Abend ging zu Ende.

»Ich fand den Vortrag sehr interessant, weil Christian Lindner eloquent, intelligent und trotzdem humorvoll auf alle Fragen einging.« (Sophie Matt und Sophia Leurpendeur, beide Lehramtsstudentinnen)

 

Beitragsbild: Facebook/ Veranstaltungsseite des Vortrages
Foto im Artikel: Yvonne Mikschl

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