Arthur – die Anfänge eines digitalen Museums 

Arthur – die Anfänge eines digitalen Museums 

Arthur beschreibt sich selbst mit den Worten: »A modern-day Library of Alexandria, documenting visual culture from today, yesterday and tomorrow.« Hier folgt ein kurzer Einblick in das online Museum. 

von Alessandro Gebsattel 

Beim Aufrufen der Website des Museums (https://arthur.io) begrüßt uns als erstes ein Button um der Warteliste bis zur großen Eröffnung der Website beizutreten. Darunter bilden sich bereits die ersten Kunstwerke ab und so stechen bereits im ersten Moment die unglaubliche Vielfalt von Epochen, Stilrichtungen und Künstler:innen, die das Museum bietet hervor. Diese können auch bereits vor dem noch unbekannten Tag des Releases bereits bestaunt und nach Kategorien wie Titeln, Räumen, bestehenden Listen und Labels gefiltert werden. Um die Werke auf einer Liste, wie beispielsweise auf Pinterest, zu speichern benötigt man jedoch einen Account, der erst am Ende der aktuellen Warteliste greifbar wird und somit zu unbestimmter Zeit. Um die Warteliste zu überspringen können Besucher:innen des digitalen Museums sich entweder darum bewerben, auf Instagram für Arthur werben, 20 Dollar spenden oder das Projekt auf Patreon unterstützen. 

In den ersten Minuten auf Arthur entdeckt man neben aufstrebenden Künstler:innen auch bald seine Favoriten und Größen wie Edward Hopper, Claude Monet, Vincent van Gogh und vielen Weiteren. Spätestens hier stellt sich die Frage nach dem Copyright für die unzähligen Kunstwerke. An der dafür vorgesehenen Stelle auf der Website wird erklärt, dass Arthur das Ziel verfolgt, vollständig mit den Bedingungen des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA) des Jahres 1998 aus den Vereinigten Staaten zu kooperieren. In dem Gesetz, welches 2001 in ähnlicher Form auch in der Europäischen Union (Richtlinie 2001/29/EG) verabschiedet wurde sollen unter anderem Copyright-Verletzungen im Internet vertieft kriminalisiert werden. Für Meldungen über das Verletzen dieses Gesetzes, sowie der Aufforderung des Löschens von eigenen Inhalten, bietet das Museum einen »Copyright Agent«, welcher per Mail erreicht werden kann. Diese Lösung erscheint zunächst vermutlich fragwürdig und ist sicherlich nicht ausreichend, um eine so komplexe und weitreichende Problematik zu lösen, verliert jedoch an Schwere wenn an die bereits erwähnten Plattformen wie Instagram und Patreon denkt, die in Sachen Copyright ähnlich schwach wie Arthur glänzen. Diese Übereinstimmung bleibt dabei zwar bestimmt kein Plus, zeigt jedoch, dass das digitale Museum sich innerhalb der Metriken bewegt, welche von Nutzer:innen und Legislativen weltweit als (vorerst) ausreichend akzeptiert werden. 

Arthur befindet sich noch in den Anfängen der eigenen Geschichte. Mit knapp 5.500 Followern auf Instagram, insgesamt 100.000 Aufrufen der Website und einem noch ungenannten Launch Datum befindet sich Arthur noch in den Anfängen der eigenen Geschichte. Es bleibt abzuwarten, wie das digitale Museum in Zukunft mit Urheberrechten, Finanzierung und Werbung umgeht. Aktuell bleibt 

Arthur eine kostenlose Anlaufstelle, um einen unwahrscheinlich diversen Einblick in die Kunstgeschichte unserer Welt zu wagen und zeigt somit immenses Potential. Das beinahe unbeschreibliche Gefühl vor einem tatsächlichen Gemälde oder einer antiken Skulptur zu stehen vermag Arthur aus inhärenten Gründen vermutlich nie einzufangen. Aber für einen spontanen und abenteuerlichen Blick in die Kunst dieser Welt ist die Website die richtige Adresse. 

Arthur – das digitale Museum: https://arthur.io 

Arthur auf Instagram: https://www.instagram.com/butisitarthur/ 

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Beitragsbild: Sergey Zolkin © Unsplash

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