Wohnsinn-Kolumne: White White Sneaker Love

Wohnsinn-Kolumne: White White Sneaker Love

Es ist Juli und der Sommer endlich da, das heißt Zeit für luftige Kleider, schöne Tops, kurze Hosen usw. … und in meinem Falle vor allem in einer Farbe: weiß! Wie ihr es sicherlich von zum Beispiel weißen Hosen kennt, bleibt diese Farbe leider nie perfekt sauber und zieht Flecken und Dreck nahezu magisch an. Daher habe ich mich diese Woche einer besonders liebsamen Aufgabe gewidmet: dem Erhalt strahlend weißer Sneaker.

von Laura Hiendl

Passend zu meinem letzten Wohnsinn geht es heute wieder um dieses, irgendwie allgegenwärtige Thema – ihr merkt: Vielleicht habe ich einen kleinen Putz- und Sauberkeitsfimmel. Doch dieses Mal wird nicht etwa meine Wohnung gereinigt, sondern etwas anderes, das es leider auch ab und an nötig hat: Schuhe! Schuheputzen ist ebenso eine Arbeit, die ich gerne mal aufschiebe – bis man es leider nicht mehr wirklich aufschieben kann.

Ich liebe ja weiße Sneaker. Sie sind schlicht, schick und passen einfach immer, zu jeder Zeit, zu so gut wie jedem Anlass und dementsprechend besitze ich auch ein paar davon. Doch einen großen Nachteil haben sie leider: Man sieht ziemlich schnell jeden noch so kleinen Dreck darauf. Das meiste geht zum Glück mit meiner Allzweck-Geheimwaffe namens Schmutzradierer weg und lässt sich daher gut mal kurz zwischendurch erledigen (Wer sich jetzt denkt: Was ist das und was kann das? Schaut mal in den nächsten Drogeriemarkt und ich sage euch: Diese Investition lohnt sich, nicht nur hierfür!). Aber von Zeit zu Zeit ist dann doch eine etwas größere Saubermach-Aktion notwendig. So auch vor ein paar Tagen.

Ich hatte den Entschluss gefasst, diesen schon länger auf meiner never ending To-Do-Liste stehenden Punkt heute in Angriff zu nehmen. Zuerst mal bei Mama nachgefragt, wie sie das eigentlich schafft, dass ihre Schuhpaare immer blitzeblank aussehen. Von dieser erhielt ich den Tipp: Backpulver mit Wasser anmischen. Ok, das habe ich immer vorrätig; also gesagt, getan: In meiner Anrührschüssel bildete sich ein witziges, immer größer werdendes Schaumbad, das an ziemlich feste Wolken erinnerte. Mittels einer Zahnbürste sollte ich die Paste dann auftragen, kurz einbürsten und einwirken lassen, abwaschen, fertig. Klang eigentlich recht einfach. Doch ich stellte schnell fest, dass das Ganze irgendwie nicht so wirklich Spaß machte und eher ätzend war – meine Aufschieberitis war wohl völlig zurecht gewesen. Irgendwie war ich auch etwas überfordert: Hier die dreckigen Paare, da die halb sauberen, die aber noch abgewaschen werden müssen, dort diejenigen, die gerade bearbeitet werden, irgendwo dazwischen noch ein Handtuch, etwas zum Saubermachen, hier und da ein paar weiße Backpulverschaumbläschen und zuguterletzt die in Fleckenspray eingeweichten Schuhbänder in einem Eimer. Mein Flur glich einem kleinen Chaos.

Kurz wollte ich nach dem ersten Paar schon aufgeben, doch mein Freund, der aus welchem unverständlichen Grund auch immer recht gerne Schuhe putzt, ließ mich durchhalten. Ein paar Paare später saß ich sichtlich skeptisch, ob das nun wirklich funktionieren sollte, vor (halb) getaner Arbeit und sah dem in Backpulver und Fleckenspray getränkten Dreck beim Einweichen, Vermischen und Ineinanderverlaufen zu. Von kurzer Euphorie ergriffen kam mir der Gedanke, dass ich eigentlich gleich noch mehr Schuhe putzen könnte, wenn ich schon dabei bin. Da man es aber ja nicht gleich übertreiben muss, verwarf ich diese Idee schnell wieder und beließ es erst mal nur bei den weißen Sneakerchen. Noch kurz nach den Schuhbändern sehen und nochmal im mittlerweile etwas dunkleren Wasser rühren und dieses auswechseln. Dann verlagerte ich alles ins Bad zum Auswaschen.

Es stellte sich die Frage: im Waschbecken oder lieber in der Badewanne? Ich entschied mich aufgrund des geringeren Volumens und des damit verbundenen Putzaufwands für das Waschbecken: Und siehe da, es geschah ein kleines Wunder! Warmes Wasser, Backpulver und Fleckenspray taten ihr Bestes und meine Turnschuhe wurden tatsächlich wieder sehr weiß! Ich jubelte innerlich. Ich hatte wohl ein neues Geheimrezept entdeckt. Zwar werde ich meine Schuhe erst mal für die nächsten drei Tage trocknen lassen müssen, aber die Arbeit sollte sich wirklich gelohnt haben. Insbesondere, weil ich im Anschluss sogar extra noch los gegangen bin, um eine Pflege in Form von Schuhcreme und Imprägnierspray zu kaufen, um meinen geliebten Babys etwas besonders Gutes zu tun – damit sie mir weiterhin noch sehr lange erhalten bleiben und ich sie in Zukunft vielleicht nicht so schnell einer erneuten Tiefenreinigung unterziehen muss.

Was Lotte so erlebt, berichtet sie euch nächste Woche wieder im Wohnsinn 🙂

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