Wohnsinn-Kolumne: Frierst du noch oder heizt du schon? 

Wohnsinn-Kolumne: Frierst du noch oder heizt du schon? 

Es ist November, Weihnachten steht schon fast vor der Tür und es könnte so gemütlich sein. Doch die Nebenkostenerhöhung flattert ins Haus – wieder ein paar Cent mehr. Heizen, Gas und die Wohlfühltemperatur in Innenräumen waren noch nie so präsent wie in diesem Winter. Wer sich also die Frage stellt, wie man Frostbeulen trotzen und die Heizung trotzdem ein paar Grad niedriger einstellen kann, wird in diesem Artikel mit sechs heißen Tipps versorgt.

von Hannah Eder

Im letzten Monat klangen meine Gespräche mit Freund:innen immer häufiger so: »Na, heizt ihr schon? Also wir halten das aktuell noch durch. « – »Der Oktober war ja nochmal richtig warm, da gings. Aber jetzt? Mir bleibt eigentlich nichts anderes übrig …« Alle haben zurzeit etwas zum Thema Heizung beizusteuern. Auch die Nachrichten überschlagen sich: Gaspreisbremse ab März – nein, jetzt doch rückwirkend ab Januar. Einmalzahlung im Dezember. Strompreisbremse kommt sicher! Klingt alles schön und gut. Von ein paar Schönheitsfehlern in der Berechnung abgesehen sollen die, die schon jetzt jeden Brief vom Energieversorger mit Argwohn entgegennehmen müssen, zumindest ein bisschen kompensiert werden. Häufig betrifft das auch Studierende, die in ihren Regensburger Altbau-WGs nur schlecht isolierte Wände und uralte Gasheizungen verbaut haben und selbst nicht mal schnell auf alternative Energiequellen umsteigen können – auch wenn die Wärmepumpenwerbung im Kino etwas Anderes verspricht. Die Einen basteln also an automatisierten Thermostaten, die mit dem Smartphone vom Sofa aus gesteuert das Leben in der Heizkrise sorgenfreier machen sollen, die Anderen schlagen sich bereits mit Schimmel als Folge von zu kalten Wänden und zu feuchtem Raumklima herum. Und dabei hat der Winter doch noch gar nicht richtig angefangen.
Aber was kann man denn im Alltag tun, um #cozywintervibes zu genießen, obwohl die Heizung nur auf 18 statt 22 Grad eingestellt ist? Adios, Gemütlichkeit? Es folgen bewährte Ratschläge, um kuschelig durch den Winter zu kommen:

  1. Ein Hoch auf die Wärmflasche Wer genau wie ich ohnehin immer eiskalte Füße hat, kennt und liebt sie vielleicht jetzt schon. Form und Farbe sind egal, einfach heißes Wasser reinfüllen und schon ist das Raumklima, zumindest unter der Bettdecke, ein paar Grad wärmer. Das Wasser kann am nächsten Tag hervorragend zum Gießen benutzt werden, dann muss man es nicht wegschütten.
  2. Weihnachtsmarkt-Hopping. Das Beste am Winter – Weihnachten. Denn Weihnachten bedeutet Weihnachtsmarkt und Weihnachtsmarkt bedeutet Punsch und Glühwein. Heiße Getränke wärmen, anders als die Wärmflasche, auch von Innen. In Regensburg hat die Saison in dieser Woche angefangen und auch an der Uni startet bald ein kleiner Weihnachtsmarkt. Wer es etwas weniger weihnachtlich haben will, wird vielleicht in den Cafeten fündig, die ebenfalls demnächst ihren Glühweinverkauf starten.
  3. Die Sauna ruft. Wenn man sowieso schon einen monatlichen Beitrag für das Fitnessstudio bezahlt, dann sollte man auch die Wohlfühlangebote voll ausnutzen. Euer Gym hat keine Sauna oder ihr habt gar keinen Fitnessstudiovertrag? Keine Panik, da gibt es noch die Sauna an der Uni. Für kleines Geld kann man auch hier in sommerlicher Hitze schwitzen, während draußen der erste Schneematsch liegen bleibt.
  4. Schwitzen in der Bib. Damit tut man nicht nur etwas für den Geldbeutel, sondern auch fürs Studium. Die Uni inklusive der Bibliotheken ist nämlich – entgegen aller Horrorszenarien im Sommer – nach wie vor beheizt. Irgendein Essay ruft immer und nach getaner Arbeit ist man nicht nur gut aufgewärmt, sondern kann sich auch auf die Schulter klopfen zu so viel Einsatz für die akademische Karriere. Für Pausen dazwischen eignen sich die Tipps 2 & 3.
  5. Zeit zu Zweit. Ob zwei, drei oder viele – Freund:innen erhöhen die Raumtemperatur. Wie soll das gehen? Menschen erzeugen Körperwärme und so kommen bei gemütlichen Stunden mit Freund:innen gerne ein paar Grad zusammen. Anstatt sich also alleine vor Netflix zu verkrümeln, empfiehlt sich, den Freundeskreis einfach mal zu einem Spieleabend zusammenzutrommeln. Pinguine machen das ähnlich und sind dabei mehr als erfolgreich.
  6. Süße Träume. Schon die Wise Guys haben es erkannt: »Egal ob man schwitzt oder friert. Sommer ist was in deinem Kopf passiert.« Jetzt die Urlaubsplanung für nächstes Jahr anzuschmeißen und sich an andere, wärmere Orte zu träumen funktioniert am besten in Begleitung von passender Musik und exotischen Tees. Finanzierbarkeit hin oder her – ein Pinterest Board mit Sonne, Strand und Meer kann zumindest kurzfristig die Flucht aus dem nebligen, kalten Regensburger Alltag ermöglichen.

Bei diesem humorvolleren Ansatz, darf natürlich nicht vergessen werden, dass der aktuelle Winter Vielen tatsächlich an die Existenz geht. Trotz staatlicher Hilfen stehen zahlreiche Personen vor der Frage, wie es in Zukunft weitergehen soll. Denn es werden noch weitere Winter kommen, bei denen das Thema fossile Brennstoffe sicherlich nach wie vor einen großen Stellenwert einnehmen wird. Für Studierende winkt mit dem angekündigten Heizkostenbonus Anfang nächsten Jahres immerhin ein kleiner Lichtblick. Damit lässt sich zumindest ein Teil der unheilvollen Rechnungen ausgleichen, die sich trotz warmer Getränke und einer Prise Eskapismus leider nicht so einfach wegzaubern lassen.

Den nächsten Wohnsinn liefert euch kommende Woche Paula.

Beitragsbild: Matthew Henry / Unsplash

2 thoughts on “Wohnsinn-Kolumne: Frierst du noch oder heizt du schon? 

  1. mein Tip: ein elektrisches Heizkissen. hilft vorallem dann noch, wenn man Wrmwasser spart. denn: die Erhitzung von Wasser gehört zu den teuersten Stromfressen im Haushalt. weiters Strom sparen lässt sich, wenn man Gerichte mit kurzer Garzeit kocht. aber es stimmt schon, leider: frieren tun wir dieser Tage wieder Alle…. wer ein kleines Zimmer hat, ist da klar im Vorteil.

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