Wählen oder Fresse halten!

Wählen oder Fresse halten!

Du hast Wünsche. Du vermisst etwas. Du findest etwas sinnvoll. Du echauffierst dich. Du hast Vorstellungen. Du hast eine Meinung. Du bist ein Teil. Du kannst dir selbst nicht egal sein. Zeige am kommenden Dienstag, dass du dir selbst und die Entscheidungen der Hochschulpolitik nicht egal sind. Ein Aufruf zur Wahl.

Wenn dein Dozent die Anwesenheitsliste herausholt, obwohl die Anwesenheitspflicht doch abgeschafft sein sollte, ärgerst du dich nicht? Wenn du in der Mensaschlange stehst und siehst, dass das mickrige Schnitzel mehr als drei Euro kostet, regst du dich nicht auf? Wenn du vor jedem Semester wieder hart erarbeitete 500 Euro an die Uni überweist, um dein Recht auf Bildung wahrzunehmen, machst du dir nicht Gedanken, ob es andere Finanzierungsmöglichkeiten gibt?

Am 19. Juni finden die alljährlichen Hochschulwahlen statt. Du wählst deine studentische Vertretung in der Hochschulpolitik. Wir widmen den Wahlen auch in diesem Sommer wieder eine Sonderausgabe, um zu unterstreichen, wie wichtig dein Gang zur Wahlurne ist. Darin findest du die wesentlichsten Informationen darüber, wann, wo und wen du wählen kannst. In kurzen Interviews stellen wir dir zudem die Listen vor, die um die Sitze im politischen Teil des studentischen Konvents konkurrieren.

Nun mag man einwenden: Selbst wenn ich wähle, mich engagiere – es bringt ja doch nichts, wenn die Studierenden im hochschulpolitischen System nach wie vor derart unterrepräsentiert sind: Nur drei von 18 Stimmen im Senat und eine von zehn im Hochschulrat verändern nichts. Jede Anstrengung scheint letztendlich für die Katz, wenn doch die Mühen des studentischen Engagements in diesem Unmündighalten der Studierenden erstickt. So ist das. Ein Gefühl der Ohnmacht vor den wahren Bestimmern der Hochschulpolitik; Wahlabstinenz als Protestmittel.

Rektor Thomas Strothotte hat in unserem Interview behauptet, er würde den Ausbau der studentischen Mitbestimmung durch eine verfasste Studierendenschaft mittragen, wenn er wüsste, dass die Studierenden eine solche auch wollten. Eine geringe Wahlbeteiligung kann da nur das Gegenteil bestätigen: Sie ist Indikator für das geringe Interesse der Studierenden an hochschulpolitischer Mitbestimmung – Wahlabstinenz in Wahrheit als Resignation vor dem System geringer Mitbestimmung. Das Protestmittel muss also Wahlbeteiligung lauten: Zeige, dass du dir selber nicht egal bist! Zeige, dass dir die hochschulpolitischen Entscheidungen nicht egal sind! Setze mit deiner Wahl ein Zeichen dafür, dass du für mehr studentische Mitbestimmung bist! Die Devise am 19. Juni lautet also: Wählen oder Fresse halten!

 Text: Christian Basl und Moritz Geier

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