Mode neu gedacht: Der Trend rund um Cowboyboots, Fischerwesten und Co.

Mode neu gedacht: Der Trend rund um Cowboyboots, Fischerwesten und Co.
Vom Fußballplatz in die Cafés – Mode wird neu gedacht: Was zählt sind nun die Looks und nicht mehr die ursprüngliche Funktion.

Von Marie Hartmann

Wer in letzter Zeit viel auf Pinterest, TikTok und Co. unterwegs war, kennt das Phänomen der zweckentfremdeten Kleidungsstücke nur zu gut: Krawatten werden als Gürtel genutzt, Wanderschuhe sind inzwischen in Clubs zu finden und Cowboystiefel werden nicht mehr nur auf einer Ranch getragen. Die Funktion der Kleidung – zweitrangig, die Bedeutung der Mode steht jetzt im Fokus.

Vom Nutzen zum Trend Piece

Früher waren Schuhe robuste Begleiter bei Wanderungen und Jacken sollten einfach vor der Wetterlage schützen. Anzugshosen konnten nur im Büro gefunden werden und Latzhosen wurden Landwirt:innen vorbehalten. Mittlerweile werden Blazer mit Jogginghosen kombiniert und Cowboystiefel kann man im Vorlesungsaal finden. Die ursprünglichen Funktionen der Kleidungsstücke verlieren zunehmend an Bedeutung. Adidas Sambas kennt inzwischen jeder. Sie sind ein fester Teil der Popkultur, aber ursprünglich waren die Schuhe für den Hallenfußball gedacht. Auch der Kultschuh Air Jordan 1 war als Sportschuh entworfen, bevor er sich als Freizeitschuh etabliert hat. Mode kennt keine Grenzen mehr: die Gummistiefel von der Marke Hunter können jetzt in Cafés gefunden werden. Es geht nicht mehr darum, ob man wirklich wandern geht oder Fußball spielt – es geht darum, was man mit seinem Look aussagt.

High Fashion wird zum Alltagslook

Dass absurde Ästhetiken alltagstauglich werden, ist kein Zufall. Labels wie Balenciaga treiben die Entfremdung voran. Und was dort beginnt, schwappt über – vor allem über TikTok, Instagram & Co. Gerade weil High Fashion heute oft bewusst überzeichnet, inspiriert sie Menschen, selbst kreativ zu werden. Was zählt, ist nicht mehr der perfekte Look, sondern der persönliche.

Kleidung als Ausdruck der Identität

Der Grund für diesen Wandel liegt in einem veränderten Selbstverständnis junger Generationen. Mode dient heute der Selbstverwirklichung. Durch Kleidung drücken Menschen aus, wer sie sind, wofür sie stehen, wovon sie sich abgrenzen möchten. Mode dient als Medium zur Auslebung der eigenen Kreativität und Individualität. Besonders durch Social Media werden die Trends angetrieben. Apps wie Pinterest, eine Art Online Pinnwand für Bilder, wirken inzwischen wie der digitale Laufsteg – jeder kann zum Designer werden und eigene Modekreationen schaffen.

Fazit – Mode als Alltagskunst

Egal ob mit Cowboystiefeln in der Mensa oder mit Fischerweste im Club – Mode ist heute gelebte Selbstinszenierung. Mode ist nicht mehr bloß Stoff. Sie ist eine Sprache, ein Gefühl und ein Mittel, um Statements zu setzen.


Ihr wollt mehr über die App Pinterest erfahren? Lautschrift Redakteurin Sophia Reicheneder hat bereits einen Artikel dazu geschrieben:

»Wie eine Online-Pinnwand uns bei Styling-Krisen helfen kann«
https://www.lautschrift.org/2024/11/09/__trashed-7/


Quellen:

https://www.gq-magazin.de/mode/artikel/adidas-samba-warum-der-kult-sneaker-aus-trainspotting-ein-must-have-ist

https://www.stylebook.de/fashion/schuhe/air-jordan-sneaker-geschichte

https://www.vogue.com/fashion-shows/fall-2024-couture/balenciaga

https://www.gala.de/beauty-fashion/fashion/so-wird-mode-zum-statement–diese-designer-und-labels-setzen-zeichen-24368840.html

https://www.sleek-mag.com/article/hunter-x-killing-eve-a-dangerously-stylish-collaboration


Diashow © Pinterest

Titelbild © Olivia Rabe

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