Musik in und aus der Heimat – Fennel & Friends

Vergangenen Montag durfte ich sowohl als Redakteur als auch Fan das Konzert von »Fennel & Friends« in der »Heimat« besuchen. Sie performten ihre erste EP »Missing Out«, woraufhin ich mir auch ein kurzes Interview erlauben konnte.

von Benjamin Brehler

Die Hälfte des Konzerts ist bereits vorbei. Ich sehe wie Leon und Ines, auch bekannt als »Fennel & Friends«, langsam ins Schwitzen kommen, denn in der engen, mit Leuten gefüllten Bar hat es inzwischen wohlige Temperaturen erreicht. Gerade wird »Bus Rides« gespielt. Ein eher energetischeres Lied im Vergleich zu den größtenteils ruhigen Indie-Balladen der beiden. Die Menschen wippen im Takt zur Musik, schauen teils verträumt Richtung Band oder genießen den Moment, während sie ihre Augen schließen.

»Fennel & Friends« ist eine relativ junge, kleine Folk-Indiepop Band aus Regensburg, die seit 2022 Konzerte in der Stadt und Umgebung, aber auch Hannover und München spielen. Ich selbst sah und hörte sie das erste Mal Ende letzten Jahres im »W1 – Zentrum für junge Kultur«, nicht weit von der »Heimat«, wo sie an diesem Abend ihr EP Release Konzert spielten. Damals wie heute ist eine ihrer ausschlaggebendsten Eigenschaften, ihre Art und Weise wie sie es schaffen eine Verbindung mit dem Publikum aufzubauen und ein freundschaftliches Gefühl zwischen allen auszulösen – Eine Art »Wohnzimmeratmosphäre«. Dieses Gefühl ist vor allem ihren Songs geschuldet, die mit Themen wie sozialen Ängsten und emotionaler Verletzlichkeit sich in den Hörer hineinfühlen und die Band so nahbar machen.

Lautschrift: »Wie hat euch denn selbst die Show gefallen?«

Ines: »Es ist ultra schön, dass so viele Leute da waren. Das alleine ehrt uns schon sehr, dass Leute nur für uns da sind und ich glaub das Wichtigste ist, dass das Gefühl rübergekommen ist.«

Leon: »Ja vor so drei Tagen haben wir gedacht, dass niemand kommt, deswegen sind wir auf jeden Fall einfach nur komplett überwältigt, dass es jetzt ausverkauft war und dann irgendwie nochmal mehr Leute rein sind.«

Lautschrift: »Weil du es schon gesagt hast – wie war das Gefühl vor dem Konzert? War das eher Nervosität und Aufregung oder Vorfreude?«

Leon: »Heute würde ich sagen auf jeden Fall Vorfreude, aber schon auch Aufregung. Die letzten Tage war einfach so viel los, weil wir am Freitag unsere EP veröffentlicht haben und wir sind gefühlt gar nicht dazu gekommen, irgendwas zu realisieren und waren nur im Ausnahmezustand.«

Ines: »Es war einfach sehr viel zu organisieren und das hat dann alles überschattet, aber jetzt heute konnte ich mich auch mehr drauf freuen und als es dann soweit war, konnte ich es schon auch genießen würde ich sagen.«

Lautschrift: »Noch eine letzte Frage: Was ist euer persönlicher Lieblingssong von euch auf der EP oder allgemein von euch?«

Ines: »Oh das ist so schwierig, sich zu entscheiden. Ich hab‘ witzigerweise Leon heute zum Spaß gefragt. Ehrlich gesagt weiß ich‘s selber nicht. Weißt du es?«

Leon: »Also, mein Lieblingssong ist »haven’t talked in a year«. Der ruhigste der EP, aber der, womit ich am allermeisten persönlich verbinde. Ich verbinde natürlich mit allen Songs sehr viel, aber das ist der Song wo ich so richtig mitfühlen kann, obwohl ich ihn selbst schon so oft gesungen habe und so oft gehört habe.«

Ines: »Ich find‘s wirklich schwierig, mich festzulegen. Aktuell glaub ich, dass ich »Missing Out« gerne mag. Vielleicht liegts auch ein bisschen daran, dass es halt noch des neueste, freshste Lied ist. Es ist irgendwie so rund geworden. Wir haben das Lied schon so lange gespielt und es gab verschiedene Versionen und klang am Anfang ganz anders und find‘s schön, dass es so geworden ist, wie‘s jetzt ist.«

Leon: »Die erste Demo war von 2021, also bevor wir überhaupt eine Band waren, gab‘s schon eine Demo.«

Ines: »Das haben wir in Leons alter WG, die auch Musiker sind, gejamt, bevor wir überhaupt eine Band hatten. Was auch irgendwie witzig war als ich es mir letztes Mal nochmal angehört hatte.«

Leon: »Ja das ist schon sehr cool, wie sich das so über die Zeit hin entwickelt hat.«

Falls ihr selbst Lust bekommen habt mal in die Musik von »Fennel & Friends« reinzuhören, könnt ihr seit dem 23.05.2025 ihre erste EP »Missing Out« und alle weiteren Songs auf den gängigen Musik-Streaming-Plattformen finden.

Titelbild ©Sandra Eichenseher